Auch wenn über das Thema Beckenbodengesundheit heute viel selbstverständlicher gesprochen wird, sind Probleme in dem Bereich immer noch oft tabuisiert. Denn natürlich passen weder Inkontinenz noch sexuelle Schwierigkeiten in unsere durchgestylte Werbewelt, die das Bild von Frauen leider viel mehr prägt als es sollte. Über Rückenschmerzen wird offener gesprochen. Aber unwillkürlicher Harnabgang, Entleerungsstörungen, Senkungsbeschwerden oder auch Stuhlinkontinenz sind selten Thema. Doch alles kann mit einem dysfunktionalen Beckenboden zusammenhängen.
Beckenbodenprobleme betreffen übrigens Männer ebenso, auch wenn sie anatomisch etwas bessere Bedingungen haben. Der männlich Beckenboden ist dicker und hat ein strafferes Bindegewebe. Dazu kommt eine Öffnung weniger und natürlich ist er nicht den starken Belastungen durch Schwangerschaft und Geburt ausgesetzt. Deshalb darf auch lieber der Vater die Kliniktasche oder die schwere Autoschale mit dem Kind darin tragen. Aber noch wichtiger ist, dass der Raum für die Wochenbettruhe von dem Elternteil geschaffen wird, das nicht gerade ein Baby im Körper getragen und geboren hat.
Besonders im Wochenbett ist es wichtig, dem Beckenboden eine Ruhepause zu gönnen. Das heißt, das hier Entlastung im Vordergrund steht – also liegen, liegen und nochmals liegen. Das bitte auch, wenn sich alles „untenherum gut“ anfühlt. Denn Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind ein echter Marathon für unsere Körpermitte. Die hormonelle Auflockerung bedingt durch die Schwangerschaftshormone. Dazu die Überdehnung der Bänder im Becken durch die wachsende Gebärmutter. Eine hohe Druckbelastung auf die Strukturen des Beckenausgangs besonders im letzten Trimenon. Und letztlich eben die Geburt als große Herausforderungen für den Beckenboden.
Instabile Körpermitte unabhängig vom Geburtsmodus
Auch bei einer Bauchgeburt durch einen Kaiserschnitt wird der Beckenboden indirekt in Mitleidenschaft gezogen. Die Durchtrennung von Bindegewebe und der Muskulatur, vor allem der quer verlaufenden Muskeln, bewirkt eine Instabilität im Beckenbereich, die sich oftmals in Rückenproblemen zeigt. Denn die mit dem Becken verbundenen Muskeln haben natürlich Auswirkungen auf den Beckenboden.
So kann man bei einem bewussten Anspannen des Beckenbodens mit den Fingern oberhalb der Symphyse spüren, wie sich die querverlaufenden Bauchmuskulatur zusammenzieht, ohne dass bewusst die Bauchmuskulatur angespannt wird. Dieser Bereich ist unmittelbar vom Kaiserschnitt betroffen. Die sich instabil anfühlende Körpermitte ist also unabhängig vom Geburtsmodus. Ein primärer, also geplanter Kaiserschnitt kann nicht verhindern, dass Beckenbodenprobleme auftreten. Eine vaginale Geburt, vor allem wenn sie mit schwereren Geburtsverletzungen verbunden ist, kann ein relevanter Risikofaktor sein. Deshalb gilt gerade bei schon vorhandenen Problemen, dass individuell und interdisziplinär abgewogen wird, welcher Geburtsweg in welcher Situation der passende Weg ist. Beckenbodenzentren sind eine gute Anlaufstelle bei anhaltenden Beschwerden in Bezug auf die Beckenbodengesundheit
Beckenbodentraining im Alltag

Unser Alltagsverhalten sowie eben auch die Schwangerschaft als besondere Lebensphase sind mitverantwortlich für eine hohe Belastung des Beckenbodens. Ein Grund mehr, sich vor, während und nach dieser Zeit, gut um diesen Bereich zu kümmern. Ein Leben lang übrigens. Beckenbodentraining ist also wesentlich mehr, als jeden oder nur jeden zweiten Termin im Rückbildungskurs wahrzunehmen. Gerade im neuen Babyalltag ist es oft eine ganz schöne Herausforderung, einen Kurs regelmäßig zu besuchen. Wenn es sich um einen Kurs „mit Kind“ handelt, kann es auch gut sein, dass statt konzentrierter Beckenbodenarbeit nur Babyschaukeln und Stillen auf dem Programm steht.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass in manchen dieser Stunden meine sportliche Betätigung nicht darüber hinaus ging, meine Trainingshose angezogen zu haben. Einfach weil mein Baby mich genau in dieser Zeit so sehr gebraucht hat. Kurse ohne Baby sind nicht immer organisatorisch machbar. Und Zeiten wie diese sorgen dafür, dass weder Kurse mit noch ohne Kind verlässlich stattfinden. Es gibt natürlich auch sehr gute Online-Angebote. Aber egal ob online oder offline: Mit den zehn Krankenkassen-finanzierten Stunden ist es meist nicht getan.
Natürlich lernt man in diesen Kursen auch Übungen kennen, die man unbedingt zu Hause auf der Yogamatte wiederholen sollte. Aber wie schnell man im Alltag mit Baby 1001 andere Dinge zu tun hat, weiß ich nur zu gut. Deshalb ist es eine sinnvolle Idee, das Thema Beckenbodentraining mit Gamification-Elementen zu verknüpfen. Die Schrittzähler-App erinnert mich auch daran, mindestens 10.000 Schritte am Tag zu laufen. Eine andere lässt mich nicht vergessen, ausreichend zu trinken. Da Beckenbodentraining auch nicht unbedingt zu den Lieblings-To-Dos der meisten Menschen gehört, kann man auch hier die Unterstützung durch eine App nutzen, um ein regelmäßiges Training im Alltag zu etablieren.
Beckenbodentraining mit Feedback
Während man beim Trainieren anderer Körperpartien die Anspannung der Muskulatur optisch und haptisch nachvollziehen kann, ist Beckenbodentraining oftmals auch ein bisschen das „Tapsen im Dunkeln“. Gerade wenn Frauen diesen Körperbereich bisher wenig bewusst wahrgenommen haben, ist es gar nicht so leicht, den Übungsanleitungen in Kursen oder Büchern zu folgen. In der Beckenbodentherapie bei Harn- oder Stuhlinkontinenz wird deshalb schon lange mit Feedbackmethoden gearbeitet. Über eine vaginal oder rektal eingeführte Sonde wird die Muskelspannung gemessen und sichtbar gemacht. So lernt die Patientin, wie sie bewusst Einfluss auf diesen Körperbereich ausübt. Dies ist besonders hilfreich, wenn das Gefühl für den eigenen Beckenboden nur gering oder gar nicht vorhanden ist. Diesen Zustand erleben viele Frauen nach der Geburt. Meist verändert und verbessert sich die Wahrnehmung in der Wochenbettzeit – aber manchmal auch nicht. Das bewusste Anspannen und Loslassen der Beckenbodenmuskulatur ist dann nicht möglich oder fällt sehr schwer.

Mit Emy die Beckenbodenmuskulatur kräftigen
Trainingsgeräte für den Beckenboden können eine hilfreiche Unterstützung sein. Emy ist ein Beckenbodentrainer, der per Bluetooth mit einer App verbunden ist. Die dabei vom Gerät ausgehenden Low-Energy-Bluetooth-Wellen (BLE) sind dem Hersteller zufolge tausend Mal schwacher als die Strahlung des Smartphones in der Hosentasche. Die Bluetooth-Wellen werden zudem von jenem Teil des Gerätes ausgestrahlt, der während des Beckenbodentrainings außerhalb des Körpers liegt.
Die Emy-App kann kostenlos für alle Android– und iOS-Smartphones herunter geladen werden. Mittels der App lassen sich zahlreiche unterhaltsame Übungen durchführen, die die Beckenbodenmuskulatur kräftigen. Für das Training verbindet sich die App mit dem Trainingsgerät. Im mitgelieferten Ladegerät wird Emy aufgeladen und dann durch sanftes Schütteln „aufgeweckt“. Nach dem Öffnen der App verbindet sich Emy nach wenigen Sekunden automatisch mit dieser. Lichtsignale geben den Akkustand und zeigen die Verbindung zur App an.
Das Fehlen eines Anschaltknopf erleichtert die Reinigung des Gerätes. Das Medizinprodukt ist so komplett wasserdicht und lässt sich somit unkompliziert vor und nach der Benutzung reinigen. Emy kann auch während der Periode angewendet werden. In den ersten sieben Wochen nach der nach der Geburt sowie in der Schwangerschaft sollte der Emy-Beckenbodentrainer nicht eingesetzt werden. In dieser Zeit stehen Übungen zur Wahrnehmung des Beckenbodens im Fokus. Wichtig ist es in dieser Zeit auch, auf die Körperhaltung sowie ein beckenbodenfreundliches Alltagsverhalten zu achten. Ob Stehen, Heben oder auch das auf dem WC sitzen – hier gibt es immer eine Haltung, die den Beckenboden mehr oder weniger stark belastet.

Training mit und ohne Beckenbodentrainer
Für das Training mit dem Emy Beckenbodentrainer empfiehlt sich eine bequeme, halbliegende Position. Der längliche runde Teil wird vaginal eingeführt. Der beim Training außen verbleibende runde Teil des Gerätes ist so gestaltet, dass das Training auch unten herum bekleidet durchgeführt werden kann.
Die Oberfläche aus medizinischem Soft-Touch-Silikon erleichtert das Einführen. Bei Bedarf kann hier auch ein Gleitgel auf Wasserbasis verwendet werden. Sollten sich hier Beschwerden oder sogar Schmerzen oder ein Widerstand zeigen, sollte auf jeden Fall die Rücksprache mit Hebamme, Gynäkolog:in oder Beckenbodenspezialist:in erfolgen. Das kann zum Beispiel auf eine Senkungsproblematik oder ein anderes Beckenbodenproblem hinweisen.
Das Training mit der Emy-App ist auch ohne Gerät möglich. Dann hat man natürlich kein entsprechendes Feedback, aber dennoch eine Anleitung zum gezielten Üben. Gerade wenn zuvor schon mit dem Beckenbodentrainer geübt wurde, ist das Üben „ohne“ eine gute Ergänzung, wenn vielleicht gerade die Ruhe oder Raum zum Üben mit Gerät fehlt. Unterstützend kann man durch das kurze oder lange Ballen der Fäuste während der kurzen oder langen Beckenbodenanspannung das Trainieren unterstützen. Voraussetzung für ein Üben ohne Gerät ist allerdings eine gute Wahrnehmung des Beckenbodens, um dem Training folgen zu können.
Individuelles Trainingsniveau
Am Anfang jeder Übungseinheit mit dem Emy-Trainer wird der Beckenboden-Tonus bestimmt und das Niveau der Übungen darauf abgestimmt. Vor dem Beginn der Übungen gibt es noch mal den Hinweis, wie eine korrekte Anspannung des Beckenbodens aussieht und welche Muskeln man nicht anspannen sollte. Mit Emy ist ein effektives Beckenbodentraining möglich, das durch den spielerischen Charakter motiviert, beim Üben dabei zu bleiben.

Jede Übungseinheit besteht aus mehreren Übungen. Am Ende gibt es eine virtuelle Trophäe bis hin zur Goldmedaille – je nach Übungsfortschritt. Außerdem gibt es noch einen guten Tipp in Sachen Beckenbodengesundheit. Neben den Übungen finden sich interessante Informationen zum Beckenboden in der App. Außerdem kann sich Fachpersonal (z.B. Physiotherapeut:innen, Ärzt:innen oder Hebammen) im Emy-Pro-Bereich anmelden, um dort individuelle Trainingspläne zu erstellen und sich als Beckenboden-Expert:innen registrieren zu lassen. Endverbraucherinnen können per Postleitzahlensucher so fachliche Hilfe finden, wenn Beschwerden oder weiterer Beratungsbedarf vorhanden sind.
Beckenbodenfreundlicher Alltag
Jenseits des aktiven Trainings ist es wichtig, seinen Beckenboden vor Über- oder Fehlbelastung zu schützen. Damit ist ist nicht nur gemeint, wie schwer oder auf welche Art ich trage. Daran zu denken, hoheitsvoll in die Armbeuge zu niesen oder zu husten, statt mit nach vorn gebeugter Körperhaltung den ganzen Druck auf den Beckenboden zu geben, ist ein kleine, aber effektive Verhaltensänderung zum Schutz der Körpermitte. Ebenso kann beim Schieben des Kinderwagens der Griff einfach mal von unten umfasst werden. Dies sorgt automatisch für eine aufrechtere Körperhaltung, die dem Beckenboden immer besser gefällt.
Ob bereits Beschwerden im Zusammenhang mit dem Beckenboden da sind oder nicht: eine gut umsorgte Körpermitte hat viele Auswirkungen auf den ganzen Körper, auf die Sexualität und sogar auf das seelische Wohlbefinden. Dazu können gute Kurse, aber auch sinnvolle Hilfsmittel beitragen.
Der Emy-Beckenbodentrainer kostet aktuell 199 Euro und ist leider nicht auf Rezept erhältlich. Mit dem Code VONGUTENELTERN20 gibt es aktuell 20 Euro Rabatt. Die App kann kostenlos via Google Play für Android oder im Apple-Appstore heruntergeladen werden.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Fizimed. Die Produktbewertung spiegelt unsere persönliche Meinung wider.