Isabel ist seit 2010 Hebamme und arbeitet geburtshilflich in einer kleiner Klinik. Hier erzählt sie von der Geburt ihrer ersten beiden Kinder, die in der 26. Schwangerschaftswoche und damit viel zu früh geboren wurden. Ihren ersten Sohn Jonathan musste sie nach wenigen Tagen wieder gehen lassen. Sein Zwillingsbruder David musste nach der Geburt noch über drei Monate zusammen mit Isabel in der Kinderklinik bleiben. Heute ist er vier Jahre alt und hat seit 2013 einen kleinen Bruder bekommen.
Ich bin Hebamme. So richtig, mit allem was ich bin und habe. Mit Leib und Seele. Und in den Stürmen, die unseren Beruf politisch gesehen grade so durchschütteln und in so manchen Diensten, in denen ich statt Geburtshilfe zu leisten nur das Schlimmste verhindern kann, da gilt ein Zitat von Paulo Coehlo: „Du musst mit ganzem Herzen an dem Platz sein, den du dir gewählt hast. Ein geteiltes Reich kann den Angriffen des Feindes nicht widerstehen. Ein geteilter Mensch kann dem Leben nicht in Würde begegnen.“ (Am Ufer des Rio Pietro saß ich und weinte). Ich arbeite in einer kleinen Klinik im Südwesten von Deutschland mit knapp 600 Geburten. Die Geburtshilfe ist meine große Liebe, ich möchte nichts anderes tun.