Fragen an die Hebamme: Was ist ein Sternengucker?

Das Tiefertreten und Geborenwerden des Babys ist ein komplexer Vorgang, bei dem das Kind sich immer wieder neu auf dem Geburtsweg positioniert. Welche Positionen hier besonders günstig sind und wie die Gebärende aktiv unterstützen kann, erfährst du in diesem Beitrag. Außerdem erklärt die im Kreißsaal tätige Hebamme Carolina Fink, wann und warum ein Baby unter der Geburt als „Sternengucker“ bezeichnet wird.

Du erfährst zudem, warum und durch welche Übungen du die Position deines Kindes positiv beeinflusst.

  • bevorzuge eher aufrechte und nach vorn gebeugte Positionen in den letzten Schwangerschaftswochen
  • zurückgelehntes Sitzen im Auto oder auf der Couch solltest du möglichst reduzieren oder vermeiden
  • Rückenschmerzen in der Schwangerschaft können ein Hinweis auf eine nicht ganz optimale Lage deines Babys sein – lass dir von deiner Hebamme entlastende Übungen und Positionierungen zeigen
  • bestimmte Gebärhaltungen in der Eröffnungsphase helfen die Drehung des kindlichen Rückens nach vorne zu erreichen, wenn dein Kind eine hintere Hinterhauptshaltung eingenommen hat.

Bleibe idealerweise aktiv im Geburtsverlauf und probiere verschiedene Möglichkeiten aus.

Die häufigste Haltung – vordere Hinterhauptshaltung

Die meisten Kinder liegen zur Geburt mit dem Kopf nach unten. Während sich der Muttermund öffnet, liegt der kindliche Rücken meist seitlich, das Kind „schaut“ zur Seite der Gebärenden. Mit der Öffnung des Muttermunds rutscht das Köpfchen tiefer ins Becken. Auf dem Weg durch das Becken dreht sich der Kopf des Kindes. 

Der Rücken, der zuvor seitlich lag, wendet sich zur Vorderseite der Gebärenden. Auf halbem Weg dahin beugt das Kind außerdem das Köpfchen Richtung Brust, um mit dem kleinstmöglichen Durchmesser geboren zu werden. So tritt das zunächst gebeugte Köpfchen durch den Beckenausgang und streckt sich dann wieder. Das Köpfchen wird weiter über den Damm geboren. 

Steht die Gebärende bei der Geburt, schaut das Baby dann zwischen ihren Beinen hindurch nach hinten. In Rückenlage, die meist nicht optimal ist, würde das Kind aufs Bett blicken. Daraus ergibt sich der Fachbegriff vordere Hinterhauptshaltung. „Vordere“, weil der Rücken des Babys vorne ist. Und „Hinterhauptshaltung“, weil das Hinterhaupt des Babys zuerst geboren wird.

Hintere Hinterhauptshaltung = Sternengucker

So zumindest bewegt sich das Kind, wenn es in der Haltung geboren wird, welche am häufigsten vorkommt (eben die vordere Hinterhauptshaltung). Geburt ist aber individuell und immer anders. So sind es auch die Positionen der Kinder. Und nur weil eine Haltung häufiger als eine andere ist, heißt dies nicht, dass weniger häufige Haltungen nicht möglich sind.

Wenn nun aber das Baby nicht mit seinem Rücken zur mütterlichen Vorderseite, sondern zu ihrer Rückseite gewandt ist, verläuft die Geburt anders. Dann wird das Baby aus einer hinteren Hinterhauptshaltung geboren – so der korrekte Fachbegriff für den „Sternengucker“.

Das kindliche Hinterhaupt dreht sich hierbei in die Kreuzbeinhöhle. Wird das Baby aus dieser Position geboren und die Gebärende befände sich in der schon eingangs als nicht empfehlenswert beschriebenen Rückenlage, würde das Baby nicht aufs Bett schauen, sondern als erstes an die Decke seines Geburtsortes. Wenn dieser Ort kein Dach hätte und es dann noch Nacht wäre und der Himmel klar, würde das Baby als erstes die Sterne am Himmel erblicken.

Warum kommt es zu einer hinteren Hinterhauptshaltung?

Deshalb also der Name „Sternengucker“. Was sich eigentlich ganz niedlich anhört, bedeutet in der Realität meist eine deutlich erschwerte Geburt. Daraus ergibt sich der Fachbegriff hintere Hinterhauptshaltung: „hintere“, weil der Rücken des Babys hinten ist, und „Hinterhauptshaltung“, weil das Hinterhaupt des Babys als erstes geboren wird.

Gründe für die hintere Hinterhauptshaltung können Besonderheiten in der Anatomie von Becken oder Uterus sein. Sie tritt häufiger bei Gebärenden auf, die in der Schwangerschaft nach hinten geneigte Positionen bevorzugen.

Ein sehr hohes oder niedriges Geburtsgewicht des Kindes oder ein vorzeitiger Blasensprung können eine vordere Hinterhauptshaltung begünstigen. Nach einer PDA treten Haltungsanomalien statistisch häufiger auf. Häufig aber bleibt die Ursache unklar.

Vorbereitung in der Schwangerschaft

Liegt das Baby während der Schwangerschaft mit dem Rücken nach hinten, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es als Sternengucker zur Welt kommt. Es ist für die Geburt erstmal nicht relevant, wenn das Baby in der Schwangerschaft mit dem Rücken nach hinten liegt.

Das Baby hat noch Zeit, sich zu drehen bis die Geburt beginnt und auch währenddessen ist eine Optimierung der Position möglich. Zu Beginn der Geburt liegen 15 bis 32 Prozent der Kinder in hinterer Hinterhauptshaltung, zur Geburt verringert sich die Rate auf fünf bis acht Prozent.

Manchmal werden Rückenschmerzen von Schwangeren durch die Position des Babys provoziert. In diesen Fällen können Übungen das Baby unterstützen, die optimale Position einzunehmen und der Schwangeren Entlastung bieten.

Aufrechte und nach vorn gebeugte Haltungen bevorzugen

Unser sitzender Lebensstil wirkt sich negativ auf die kindliche Haltung aus. Vor allem, weil Schwangere im Auto oder auf der Couch kaum in eine Sitzposition kommen kann, bei der das Kind dazu animiert wird, sich eher in den hinteren Teil des Beckens zu legen.

Für eine gute geburtshilfliche Ausgangslage sorgen Positionen, in denen die Schwangere aufrecht und eher nach vorne gebeugt ist. Das Knien oder Einnehmen des Vierfüßlerstandes ist empfehlenswert. Schwangerschaftsgymnastik und Schwangerenyoga bieten geeignete Haltungen. Die Hebamme kann weitere Anregungen geben.

Auch bei bester Haltung in der Schwangerschaft entscheiden sich manche Kinder dafür als Sternengucker geboren zu werden. Aber über eine gute Haltung in der Schwangerschaft freut sich ja nicht nur das Kind. Auch Rücken und Beckenboden freuen sich über Entlastung. Deshalb ist es generell sinnvoll, in der Schwangerschaft auf eine gute Haltung zu achten.

Die Geburt unterstützen

Sternengucker-Babys fordern die Gebärenden oft etwas mehr unter der Geburt. Dennoch ist eine vaginale Geburt meist möglich. Gebärende spüren oft früher den Drang zu schieben, da das härtere Hinterhaupt auf den Darm drückt. Diese Geburten dauern oft länger, da das Baby die Beckenräume nicht optimal nutzen kann. Geburten aus selteneren Haltungen ziehen häufiger auch geburtshilfliche Interventionen wie die Unterstützung mittels Saugglocke nach sich. Das muss aber nicht zwingend so sein.

Positive Motivation und unterstützende Maßnahmen fördern den Geburtsverlauf. Das „Äpfelschütteln“ – eine Massage im Gesäßbereich – kann den vorzeitigen Drang zu schieben mindern. In der Eröffnungsphase versucht man, durch bestimmte Gebärhaltungen die Drehung des kindlichen Rückens nach vorne zu erreichen. Der Vierfüßlerstand, die Knie-Ellenbogen-Lage oder stabile Seiten-Bauchlage können hilfreich sein.

Wenn das Baby trotzdem in der Position bleibt, versucht man durch bestimmte Haltungen mehr Platz zu schaffen, da der Kopfdurchmesser bei der Geburt etwas vergrößert ist. Die tiefe Hocke oder asymmetrische Haltungen wie der Hirtenstand können helfen.

Literatur

Lieberman E, Davidson K, Lee-Parritz A, Shearer E. Changes infetal position during labor and their association withepiduralanalgesia. Obstet Gynecol 2005; 105 (5 part 1): 974–982

Cheng Y, Shaff er B, Caughey A. The association between persistent occiput posterior position and neonatal outcomes. ObstetGynecol 2006; 107 (4): 837–844

Ernst, C. Die hintere Hinterhauptshaltung – eine diagnostische Herausforderung | die Hebamme 2012

Simkin, P, Ancheta, R. Schwierige Geburten – leicht gemacht: Dystokien erfolgreich meistern , 2001

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Kommentare

20 Antworten zu „Fragen an die Hebamme: Was ist ein Sternengucker?“

  1. D
    Dana Müller

    Meine Tochter wurde im Mai 2001 geboren und es war mein erstes Kind. Die Hebamme meinte „ihre Tochter ist ein Sterngucker“. Damals wusste ich nicht was das bedeutet, ich wusste nur, dass die Geburt sehr Schmerzhaft war und sieben Jahre lang kein zweites Kind wollte. 2015 bekam ich mein zweites Kind einen Jungen und das war eine sehr kurze Geburt von 13 Minuten mit Blasensprung. Das ging so schnell, dass ich nicht mal über Schmerzen nachdenken konnte .

  2. N
    Nadja Tonder

    Meine Tochter ist 2008 mit Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Sternengucker. Hat sich gedreht und durch den Kreis durch, die Nabelschnuhr hatte einen Knoten. Nicht fest gezogen. Ich glaube sie hatte einen Schutzengel. Ein Not Kaiserschnitt.

  3. M
    Mona

    Mein Sterngucker würde 2006 geboren. Mir wurde das weder beim Ultraschall noch unter der Geburt gesagt. Erst als das Köpfchen da war, würd es nebenbei erwähnt. 4150 gr 56 cm 37;5 kopfumfang.
    Zum Glück war es mein zweites Baby und bei ihm hatte ich aufgrund der langen Geburt mach 68 Stunden eine PDA bekommen. Allerdings müsste ich mit dem Kleinen zum Osteopathen.

    1. A
      angus

      bei mir hat man bis zum schluss nicht gemerkt, dass mein kind ein sternengucker war. stundenlang quälte ich mich und eine pda haben sie mir verweigert, weil „das kind bald da sei“. pustekuchen! trotz immenser wehen haben sie mich noch an einen wehentropf gehängt und sich anscheinend weiter gewundert, warum die geburt zum stillstand gekommen ist. dann endlich entschieden sie sich, das -große!- kind per saugglocke zu holen. dabei hat der oberarzt noch kräftig auf meinem bauch mitgedrückt.
      ich wurde quasi ausgewrungen und dann kurz „ups, ein sternengucker“ gesagt. eigentlich hätte ich die klinik verklagen müssen. leider war es mein erstes kind und ich war zu unerfahren.

  4. M
    Meike

    Danke für den Artikel. Jetzt ist mir klar, warum soviel Schaden entstand: mein großer Junge (>4000g, 56 cm) hat in nur 3 Stunden den Weg geschafft. Eine Betäubung gab es nicht, die Wehen ließen keine Pause, es half die Badewanne und ein Seil. Trotzdem war alles überwältigend.
    Lange hatte ich mit der Symphysen Lockerung, Hexenschuss und Rectusdiastase zu tun. Und mein Sohn hatte auch einen schlechten Start: Intensivstation…. Inzwischen ist alles verheilt.
    Liebe Grüße

    1. C

      Und meine Töchter sind jetzt 21 und 22 Jahre alt – nach Lesen dieses Beitrags habe ich endlich eine Vorstellung davon, was da unter der Geburt so passiert sein könnte und ich habe auch das Gefühl jetzt deutlich mehr zu wissen als alle damals an den Geburten beteiligten Hebammen! Vielen Dank hierfür

  5. A
    Anne

    Hi, meine Nabelschnur war auch noch zu kurz und mein Kind hatte sie sich um den Hals gewickelt. Folge Notkaiserschnitt, wegen fallender Herztöne. Die SSW war völlig unkompliziert und ich habe viel Sport gemacht. Frage ist nun, wäre das beim 2 Kind wieder das selbe Problem? Einmal zu kurze Nabelschnur, immer zu kurz?
    Vielen Dank für solche informative Beiträge

    1. A
      Anja Constance Gaca

      Liebe Anne,

      Komplikationen in Bezug auf die Nabelschnur sind zum Glück wirklich selten und meist ist es auch kein Problem, wenn diese um den Hals des Babys liegt. Dazu hatte ich hier schon mal geschrieben: http://www.vonguteneltern.de/fragen-an-die-hebamme-22-was-ist-eine-nabelschnurumschlingung/
      Du hast da natürlich eine sicherlich sehr traumatische Situation erleben müssen, aber es spricht trotzdem nichts generell dafür, dass sich das wiederholen wird. Aber es ist natürlich verständlich, dass Dich das beim zweiten Kind jetzt beschäftigt. Vielleicht kannst Du ja auch mit Deiner Hebamme oder Gynäkologin ein Dich beruhigendes Gespräch führen.
      Alles Gute für Dich und herzliche Grüße,

      Anja

  6. K
    Kerstin

    Liebe Anja,
    Mein erstes Kind war auch ein Sternenkucker.
    Die Hoffnung auf eine zweite, leichtere Geburt war groß.
    Und was suchte sich Nummer zwei aus? Die Gesichtslage (ich wusste nicht mal, dass es sowas gibt!), zum Glück mentoanterior (dann wohl auch eine Art Sternengucker, oder?) und überraschend dann doch noch spontan.

    Ich hätte gerne weitere Kinder, aber habe doch Bammel, dass das Dritte auch „so einen Blödsinn“ macht.
    Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich so etwas wiederholt?

    Danke für Deinen tollen Blog, ich empfehle Deine Texte gern und häufig weiter!

    1. A
      Anja

      Liebe Kerstin,

      verzeih die verspätete Antwort. Deine Frage fiel ein bisschen in unsere frühe Wochenbettzeit:)
      Da haben es Dir Deine Kinder aber nicht gerade leicht gemacht mit ihren jeweiligen Einstellungen unter der Geburt. Wie schön, dass aber trotzdem noch eine spontane Geburt möglich war.
      Gründe für Haltungsanomalien können ein Missverhältnis zwischen Becken und Kopf sein, aber manchmal auch eine vorliegende Hand o.ä., die die richtige Drehung und Beugung verhindert.
      Deshalb lässt sich schwer sagen, ob eine Wiederholung wahrscheinlich ist.
      Man könnte evt. vorab noch mal Dein Becken untersuchen (Austastung, MRT), ob da eine mögliche Ursache sein könnte. Diese Untersuchung wird meist von Geburtskliniken angeboten.
      Vielleicht war es aber auch wirklich nur ein Zufall, dass sich beide Kinder einen etwas „schwereren Weg“ für ihre Geburt gesucht haben.

      Alles Gute für Dich und liebe Grüße,

      Anja

      1. K
        Kerstib

        Danke für Deine liebe Antwort!
        Und natürlich für den großartigen Blog (der von mir sehr gerne gelesen und häufig weiter empfohlen wird;)
        Ich glaube eher dran, dass Nummer drei dann ne Beckenendlage oder so was wird, gebe mir da aber selbst noch ein bisschen Schonfrist…
        Herzliche Grüße
        Kerstin

  7. A
    Anna

    Ich hatte auch zwei Sternengucker.

    Bei meiner Tochter war es trotzdem eine traumhafte Geburt. Die Wehen haben sich zwar über 24 Stunden hingezogen, aber die Geburt selbst habe ich als weniger schlimm als erwartet, ja richtiggehend schön erlebt und es hat irgendwie einfach funktioniert. Ich bin zwischendurch intuitiv in den 4-Füßler-Stand gegangen, was wahrscheinlich sehr geholfen hat…

    Bei meinem Sohn dagegen hat es sich schlimm angefühlt. Er wog 4,5 kg und das in der Kombination mit „Sternengucker“ war dann doch zu schwierig. Vor allem aber haben mich die Hebammen davon abgehalten, andere Positionen als Rückenlage zu versuchen. Und vorher hatten sie schon darauf bestanden, mir einen Einlauf zu geben, was in dem Krankenhaus „Standard“ war – ich hatte aber dadurch das Gefühl, überhaupt keine Energie mehr zu haben. Irgendwann ging es einfach nicht mehr weiter. Zum Glück hat eine erfahrene Hebamme mit ihrem Ellenbogen und viel Kraft mitgeholfen, so dass es trotzdem ohne Saugglocke oder Dammriss noch gut geklappt hat…

  8. L

    Interessant! Mein erstes Kind war ein Sterngucker, leider wusste ich das bis zum Schluss nicht. Wegen der Schmerzen wollte ich eine PDA und ich lag darum auch leider auf dem Bett… das führte dann, weil die Herztöne wohl kurzfristig absanken, dafür, dass der Arzt einen Dammschnitt machte und meinen Sohn mit der Zange herausziehen half oder vlt drehte er ihn dabei auch, ich weiss es nicht mehr… gottlob hatte ich die PDA und spürte von dem doch recht „brachialen“ Eingriff nichts… mitschieben konnte ich zwar, aber vor der Zange bewahrte es uns trotzdem nicht… die Geburt war OK so wie sie war, dennoch war ich enttäuscht, dass ich mich nicht darauf vorbereiten konnte weil ich von dieser Lage meines Kindes nichts geahnt hatte…

    1. J
      Ju

      Bei mir gab’s schon viele Vorzeichen zum Ende der Schwangerschaft. Erst lag das Baby noch recht spät in Beckenendlage. Drehte sich dann zwar in Geburtsposition, aber pendelte bis kurz vor Geburt immer wieder in Schräglage unten von rechts nach links. Meine Rückenschmerzen und Vorderwandplazenta habe ich der „Problematik“ nicht zugeordnet.
      Zum Glück hatte ich eine sehr erfahrene Hebamme. Nachdem wir die Fruchtblase bei 8cm gesprengt haben, fühlte sie an der großen und kleinen Fortanelle, das meine Kleine Rücken an Rücken in Sternguckerposition lag. Nachdem sie nochmal genau die Lage von Füßen, Rücken etc gecheckt hatte, sollte ich mich auf die rechte Seite legen und sie hat während der Wehen mein Bein nach oben in Drehbewegung bewegt. Sie ermutigte mich, dass der Winkel schon besser geworden ist und ich „turnte“ ca 2 Std weiter. Dann in der tiefen Hocke drehte sich die Kleine das letzte Stück und kam in einer langen Wehe raus. Wir hatten jetzt 2 Hausgeburten mit dieser tollen Hebamme, die in ihrem Wissen einfach nicht zu toppen ist. Wenn ich hier die anderen Kommentare lese, kann ich einfach unendlich dankbar sein, dass sie uns trotz dieser Umstände, eine tolle Geburt geebnet hat.

  9. M
    MamaBlume

    Ach schau, meine zwei waren auch beides Sterngucker und meine Nachsorgehebamme hatte bei Nummer 2 auch gesagt, dass es ggf. am Beckenschiefstand liegen könnte, dass sich beide falschrum eingestellt haben. Was mich aber erstaunt ist, dass „nur“ 0,5 – 2 % aller Kinder so zur Welt kommen. Bei Gesprächen mit anderen Müttern kommt bei mir der (subjektive) Eindruck hoch, dass es deutlich mehr sind. Genaue Zahlen kann ich nicht nennen aber so grob geschätzt 15 – 20 % haben auch Sterngucker-Babies gehabt, schon allein in unserem Pekip-Kurs waren es von acht Kindern zwei, die so geboren wurden *staun* Kann Zufall gewesen sein aber irgendwie klingen 2 % so verschwindend gering..

    1. M
      MamaBlume

      Ach so, noch was wichtiges 🙂
      Danke für diesen informativen Text <3
      Bislang hab ich noch nix gefunden, was diese Geburtslage so erklärt, dass auch ich das verstehe und vorallem, wie und warum es manchmal dazu kommt ^^

    2. M
      MamaBlume

      🙂 ich kann meinen Beitrag inzwischen nochmal aktualisieren. Im April 2017 ist mein drittes Kind zur Welt gekommen. Ebenfalls aus der Hinteren Hinterhauptslage. Und obwohl sie mit Abstand die Schwerste von meinen drei Kindern gewesen war, hab ich eine interventions- und verletzungsfreie Geburt erlebt.
      Wissend, dass ich eine Kandidatin für Sterngucker bin, hab ich in der letzten Schwangerschaft mein menschenmögliches getan, es diesmal zu verhindern in dem ich, vorallem zum Ende der Schwangerschaft hin, oft den Vierfüßlerstand eingenommen habe, auf einen geraden Rücken geachtet habe und unter Anleitung meiner Hebamme diverse gymnastische Übungen absolviert hab. Hat leider nix genützt, meine Tochter wollte den gleichen Weg nehmen wie die Geschwister. Wie gut aber, dass ich das unter der Geburt nicht wusste. Als ich meine betreuende Hebamme kurz vor der Geburt fragte, ob sie erkennen kann, ob das Kind hoch oder runter guckt, schwindelte sie mich ein wenig an und behauptete, sie schaue nach unten. Da erst hab ich mich getraut zu pressen. Drei mal in einer Wehe und schon kam die Kleine sprichwörtlich auf die Welt geschossen <3

      Also keine Angst vor der hinteren Hinterhauptlage, auch sie ist machbar. Auch wenn sie schmerzhafter sein soll (hab ja keinen Vergleich) und komplizierter für Mutter und Geburtshelfer.

      Übrigens: Auch diesmal machen wir Pekip und in dieser Gruppe sind sogar drei Sterngucker, von denen eines per KS geholt wurde und zwei natürlich zur Welt kamen. Mich wundert die Statistik tatsächlich immer mehr..

  10. A

    Sehr aufschlussreich, danke!

  11. N
    Nadine

    Danke, der Artikel kommt genau zur rechten Zeit und so langsam geht mir ein Licht auf :o)
    Meine beiden Kids waren Sterngucker und haben mir dadurch (wahrscheinlich) während der Geburt ganz schön zugesetzt. Bei Nr. 3 jetzt der „Schlachtplan“, da vorher bissel gegenzuwirken…
    Bisher dachte ich immer, dass es ja vor der Geburt relativ egal ist, wie sich die Kinder ins Becken einstellen, da sich der Kopf ja seitlich einstellt und ob sie sich dann unter der Geburt nach vorn oder hinten drehen, kann ich ja nicht schon vorher beeinflussen. Jetzt habe ich mir aber mal ein paar anatomische Zeichnungen angesehen und dort gemerkt, dass sich der Kopf zwar seitlich ins Becken einstellt, der Körper aber entweder leicht mit dem Rücken nach vorn oder halt nach hinten liegt und es demnach schon Sinn macht, das vor der Geburt ein bissel zu unterstützen. Dann verbringe ich meine letzten Wochen mal hauptsächlich im Vier-Füßler-Stand oder über dem Pezzi-Ball hängend ;o)

    Alles Liebe ♥
    Nadine

  12. I
    Inga

    Mein zweites Kind – bei dem ich ganz optimistisch auf eine leichte Geburt gehofft hatte – kam als Sternengucker zur Welt. Dank einer sehr unterstützenden Hebamme und den oben genannten Gebärhaltungen (hauptsächlich Vierfüßlerstand) hat der Kleine es aber super auf die Welt geschafft, sogar ohne PDA oder Saugglocke. Wenn ich es vorher gewusst hätte, hätte ich vermutlich Angst gehabt vor einer schweren Geburt. Aber weil die Hebamme so ruhig geblieben ist und ich einfach immer versucht habe umzusetzen, was sie mir sagt, und ihr vertraut habe, war es kein schlimmes Geburtserlebnis. Und im Nachhinein muss ich lachen über meinen kleinen Dickkopf, der sich einfach nicht drehen wollte. Also, ob Sternengucker oder nicht: Vertrauen hilft!

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