Eltern werden manchmal schon nach nur wenigen Wochen gefragt, ob ihr Baby schon durchschläft. Eigentlich sollten sie dann antworten: „Zum Glück nicht. Es meldet sich auch nachts schön regelmäßig.“
Denn aus Sicht der Hebamme, würde es mir doch eher Sorgen bereiten, wenn ein neugeborenes Kind jetzt schon viele Stunden am Stück „durchschlafen“ würde. Denn gerade die ganz Kleinen brauchen die häufigen Mahlzeiten – unter anderem zum Beispiel dafür, um ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Auch für eine gute Gewichtszunahme sind viele kleine Mahlzeiten rund um die Uhr sinnvoll, weshalb oft empfohlen wird, sehr schläfrige Kinder durchaus schlicht zu wecken. Das nächtliche Stillen ist eine sinnvolle Angelegenheit, denn anfangs braucht die Brust regelmäßige Stimulation, um gut in die Milchbildung zu kommen. Später fühlen sich längere Stillpausen für die Mutter meist unangenehm an oder können sogar zum Milchstau führen. Es ist also für Mutter und Kind in den meisten Fällen angenehmer, wenn beide nicht die ganze Nacht „durchschlafen“.
„Nichtdurchschlafen“ macht auf Dauer müde
Aber ganz unabhängig von der Nahrungsaufnahme will sich ein Baby auch immer rückversichern, dass es sicher und geborgen und nicht irgendwo allein zurückgelassen ist. Auch die Eltern habe ich immer wieder das Bedürfnis, sich zu versichern, dass es meinem Baby gut geht. Zu fühlen, dass es warm genug ist. Zu lauschen, wie es atmet. Und seine Bewegungen zu spüren, die zeigen, dass es nun stillen möchte. In den ersten Nächten lassen viele Eltern auch eine kleine Lampe an, einfach um das Baby zu sehen. Und um im Blick zu haben, dass alles in Ordnung ist mit diesem kleinen gerade geborenen Menschlein..
Das „Nichtdurchschlafen“ macht auf Dauer müde, keine Frage. Es geht aber in den ersten Wochen nichts darum, dass sich ein Baby den elterlichen Schlafbedürfnissen anpasst, sondern genau anders herum. Deswegen ist das Schlafen am Tag für Eltern auch kein Luxus, sondern viel mehr Pflicht- besonders nach sehr unruhigen Babynächten.
Dein Baby trinkt, verdaut, wächst und entwickelt sich vor allem auch in der Nacht. Die kleinsten Menschenkinder sind entsprechend konzipiert. Es ist also gut, dass dein Baby nicht durchschläft – und es auch eine ganze Weile lang noch nicht tun wird.
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