Babys, aber auch kleinere und größere Kinder brauchen unsere elterliche Unterstützung, um in den Schlaf zu finden. Zu sehen und zu spüren, dass Mutter oder Vater da sind, gibt ihnen die nötige Geborgenheit aber auch die Sicherheit, dass für alles gesorgt ist. So können Kinder entspannt in den Schlaf übergleiten. Ganz so entspannt, wie das klingt, ist es allerdings in der Realität nicht immer. So fordert die Einschlafbegleitung der Kinder mal mehr und mal weniger von uns Eltern ab. Jedes Kind ist individuell, in dem was es braucht. Zudem verändern sich die Bedürfnisse stets und ständig.
Die Einschlafbegleitung fordert uns Eltern viel Einfühlungsvermögen und auch oft viel Geduld ab. Denn während wir da neben dem sich noch etwas unruhig hin und her wälzenden Kleinkind liegen, warten vielleicht eine unaufgeräumte Küche und 25 Mails darauf, von uns beachtet zu werden. Vielleicht hat man auch vergessen, vor dem Einschlafstillen noch schnell auf die Toilette zu gehen und jetzt liegt man da mit voller Blase, während das Baby fast schon schläft. Aber eben noch nicht ganz…
Oft ist es schön und kuschelig, Kinder in den Schlaf zu begleiten. Manchmal „nervt“ es auch ein bisschen, weil man doch eigentlich jetzt gerade so viel anderes zu tun hätte. Und weil man schon ahnt, dass man gleich wieder mit dem Kind einschlafen wird und 1000 zu erledigende Dinge bis morgen früh liegen bleiben werden…
Aufwachbegleitung für Nähe und Geborgenheit
Für viele Kinder ist aber neben der Einschlafbegleitung auch die Aufwachbegleitung ebenso wichtig. Denn nicht alle Babys und Kleinkinder werden freudestrahlend wach und wollen gleich spielen und aktiv und kommunikativ sein. Viele Kinder brauchen auch für diesen Übergang Zeit. Und vor allem auch Nähe und Geborgenheit. Sie möchten langsam wachgestillt oder wachgekuschelt werden. Vielleicht möchten sie auch einfach nur bei Mama oder Papa auf dem Arm „hängen“ und sonst in Ruhe gelassen werden. Einige Kinder brauchen auch ganz schnell etwas Essbares, weil die gerade ohnehin recht instabile Post-Aufwach-Laune sonst rasch in den Keller geht. Eltern sind also auch bereits beim Wachwerden mehr oder weniger intensiv gefordert.
Auch hier bei uns war und ist es bei jedem Kind ein wenig unterschiedlich. Und so ist es schließlich bei allen Menschen, sonst müssten wir uns nicht in Eulen, Lärchen oder Morgenmuffel einteilen. Auch hier bringen Kinder ein gewisses Grundtemperament mit, auf das wir uns als Eltern so gut es geht einstellen müssen. Und das ist mal mehr oder weniger einfach. Ob Einschlafbegleitung oder Aufwachbegleitung, wie immer geht es darum, präsent zu sein und das Kind so anzunehmen, wie es ist.
Klar, mit einem Kind, das morgens freudestrahlend aus dem Bett springt, ist es vielleicht auch in Schulzeiten einfacher. Aber es bringt dann sicher andere Herausforderungen mit sich. Es ist wie es ist. Darum bleibt es wie immer am leichtesten, jedes Kind so anzunehmen wie es zu uns gekommen ist und ihm das zu geben, was es gerade braucht – ob nun beim Einschlafen, Aufwachen und natürlich auch sonst. Und später werden wir uns wahrscheinlich eh nur noch daran erinnern, wie schön und kuschelig es doch immer war, diesen schlafwarmen und so gut riechenden kleinen Menschen in unserem Arm beim Wachwerden zuzusehen. Und wir werden längst vergessen haben, was alles wir dafür in dieser Zeit nicht geschafft haben…
Foto 2017: Leni Moretti
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