Wochenbettwissen: Wochenbett nach Kaiserschnitt

Eine Geburt ist eine Geburt, ganz egal, welchen Weg das Kind dabei genommen hat. Die Verläufe und das Befinden der Mutter danach sind ganz unterschiedlich, das gilt nach vaginalen Geburten ebenso wie nach Kaiserschnitten.

Bei einer Bauchgeburt ist aber trotzdem immer mit zu berücksichtigen, dass es sich dabei auch um eine Operation handelt. Durch diesen Umstand sollte immer etwas Extrazeit zum Heilen und auch zum Verarbeiten eingeräumt werden. Viele Kaiserschnitte sind zwar mittlerweile geplante Eingriffe, dennoch ist die Zahl der wirklichen Wunschkaiserschnitte eher gering. Meist gibt es eine bestimmte Indikation, weshalb das Kind auf diesem Wege zur Welt kommen soll. Oft entwickelt sich diese Indikation auch erst unter der Geburt, so dass es zu einem sekundären Kaiserschnitt kommt. Dieser kann in Ruhe, eilig oder bei Gefahr für das Kind oder die Mutter auch als Notsectio stattfinden.

In den meisten Fällen ist es also ein anderer Weg als jener, den sich eine Schwangere für die Geburt ausgesucht hätte, wenn keine bestimmen Gründe einen Kaiserschnitt nötig machen würden. Und obwohl fast alle werdenden Eltern wissen, dass man vieles nicht planen kann, ist oder war doch der ursprüngliche Wunsch in Bezug auf die Geburt ein anderer. Es braucht also auch etwas Zeit, um hinterher zu verarbeiten, dass es anders gekommen ist als vorher erhofft.

Ruhe und genug Unterstützung

Aber unabhängig von der eigenen Vorstellung über die Geburt ist und bleibt ein Kaiserschnitt eine große Bauchoperation. Manche Frauen sind trotzdem tatsächlich relativ schnell wieder auf den Beinen und haben auch wenig Schmerzen hinterher. Der weitaus größere Teil spürt den Eingriff aber doch deutlich. Während sich nach einer Bauchoperation aus Krankheitsgründen jeder Mensch eher schonen und ausruhen würde, so sind die Erwartungen an Mütter nach einem Kaiserschnitt doch ungleich hoch.

Da gibt es zum einen natürlich die „Erwartungen“ des Babys nach Nähe, Nahrung und natürlich auch in Bezug auf Pflege und Versorgung. Dazu gesellen sich – oft unausgesprochen, aber dennoch spürbar – die Erwartungen vom Umfeld, dass eine Mutter doch bitte schnell wieder auf den Beinen ist. Nicht zuletzt ist da noch der viel zu hohe Erwartungsdruck von uns Müttern an uns selbst. Egal, wie die Geburt verlaufen ist. Egal, ob es einen Kaiserschnitt oder andere Geburtsverletzungen gab.

Das Wochenbett ist aber immer eine Zeit, in der eine Mutter Ruhe, positive Zuwendung und genug Unterstützung bekommen sollte. Für Mütter nach einem Kaiserschnitt gilt das umso mehr. Darum an dieser Stelle ein paar Anregungen, was in dieser Zeit beachtet werden sollte.

Dein Körpergefühl und deine Bedürfnisse nach der Geburt:

  • Du hast dein Baby geboren. Ohne dich wäre es nicht auf dieser Welt. Sei dir darüber bewusst, auch wenn du vielleicht das Gefühl hast, dass viele Menschen dabei mitgeholfen haben. Du hast mit ganz viel Kraft, Mut und Liebe deinem Kind auf dem für euch zu diesem Zeitpunkt passenden Weg ins Leben geholfen. Sei stolz auf dich. Dein Körper hat viel geleistet. Sei achtsam mit ihm und gib ihm genug Zeit zum Heilen.
  • Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt, aber natürlich auch darüber hinaus, ist es wirklich wichtig, sich ausreichend zu schonen und viel Zeit im Wochenbett liegend zu verbringen. Die Wundränder sollen sich schließen und auch generell ist der Körper mit den Heilungsprozessen beschäftigt. Eine zu hohe Belastung wirkt sich kontraproduktiv aus. Eine Zunahme der Schmerzen zum Beispiel am Abend ist ein Hinweis darauf, dass du dir heute vielleicht doch etwas zu viel zugemutet hast. Manchmal ist bereits das Stehen am Wickeltisch zu viel Belastung. Deshalb solltest du nach einem Kaiserschnitt unbedingt jemanden bei dir haben, der dir alle „Aufgaben außerhalb des Bettes“ abnehmen kann.
  • Die Erfahrungen von Müttern nach Kaiserschnittgeburten sind so unterschiedlich wie jede Geburt selbst. Jeder von uns bringt ganz unterschiedliche Voraussetzungen mit. Deshalb lässt sich einfach nicht pauschalisieren, wann du dich wie fühlen solltest. Höre also einzig und allein auf dein Körpergefühl, dass doch meist sehr deutlich zeigt, wie es dir gerade geht und was du aktuell brauchst. Orientiere dich nicht an dem Befinden von anderen Müttern nach einem Kaiserschnitt. Selbst wenn du bereits zuvor ein Kind auf diesem Wege geboren hast, kann es dir diesmal ganz anders gehen.

Thromboseprophylaxe:

  • Jede Operation aber auch das Wochenbett selbst bringt ein gewisses Thrombose-Risiko mit sich. Deshalb wird nach einem Kaiserschnitt relativ früh mit der Mobilisierung begonnen. Das heißt, dass du im Krankenhaus mit Unterstützung zum ersten Mal aufstehen und ein paar Schritte zum Beispiel zur Toilette laufen wirst. Das kann zunächst ziemlich unangenehm sein, da durch die Bewegungen die Schmerzen im Bauchbereich meist stärker spürbar werden. Kleine Bewegungen der Füße und Hände (Zehen und Finger krallen) regen den Blutfluss in den Venen an. Das Spritzen von blutverdünnenden Medikamenten ins Unterhautfettgewebe etwa im Oberschenkel (Heparinisierung) und das Tragen von Kompressionsstrümpfen dient ebenfalls der Thromboseprophylaxe. Welche Maßnahmen über die Krankenhauszeit hinaus sinnvoll sind, werden die Ärzte bzw. das Pflegepersonal vor der Entlassung mit dir besprechen.

Deine Kaiserschnittnarbe:

  • Deine Narbe wird nach dem Kaiserschnitt mit einem selbstklebenden sterilen Wundverband abgedeckt sein. Dieser wird meist nach wenigen Tagen entfernt, damit die Wunde an der Luft besser heilen kann. Deine Narbe ist mit Fäden oder Klammern verschlossen. Das Klinikpersonal wird diese selbst entfernen oder dich darüber informieren, wann deine Hebamme oder dein Arzt dies tun sollen. Vielleicht wurde auch ein selbstauflösender Faden als Nahtmaterial verwendet. Dieser muss nicht entfernt werden.
  • Achte darauf, dass keine Kleidung im Narbenbereich drückt oder reibt. Es gibt auch einen speziellen „Kaiserschnittschlüpfer“, der extra hoch geschnitten ist. Manche dieser Unterhosen haben auch eine kleine eingenähte Tasche, in die ein Kühlpad eingelegt werden kann. Beim Kühlen des Wundbereiches ist aber darauf zu achten, dass nicht zu kalt und zu viel gekühlt wird, da dies die Durchblutung im Wundbereich herabsetzen kann.
  • Oft sind im Narbenbereich mehr oder weniger große und „bunte“ Blutergüsse sichtbar. Die blauvioletten bis gelblich-grünen Schwellungen klingen meist innerhalb weniger Tage ab. Schwellungen, Rötungen oder klaffende Wundränder solltest du immer deiner Hebamme zeigen, die das weitere Vorgehen bespricht. Das gilt auch, wenn Blut oder Wundsekret aus der Narbe austritt.
  • Zur Pflege des Narbenbereiches kannst du, sobald der Wundbereich geschlossen und schmerzfrei ist, ein paar Tropfen Johnanniskrautöl verwenden. Verteile es achtsam mit kleinen kreisenden Bewegungen im Narbenbereich. Diese sanfte Berührung hilft dir vielleicht auch etwas dabei, diese Veränderung an deinem Körper annehmen zu können. Da bei einem Kaiserschnitt auch Nervenbahnen durchtrennt werden, haben die meisten Frauen zunächst ein gewisses Taubheitsgefühl in diesem Bereich. Manche spüren zunächst gar nichts, andere nur ein leichtes Kribbeln bei Berührung. Diese Missempfindung kann bis zu einige Monaten nach der Geburt anhalten.

Schmerzen und Bewegung:

  • Da bei einer Operation die Haut, das umgebende Gewebe, Nervenbahnen und die Muskulatur verletzt werden, kommt es anschließend zu einem postoperativen Wundschmerz. Davon ist nicht nur der Operationsbereich betroffen, sondern auch alle umliegenden Bereiche im Körper. Von der Lagerung auf dem Operationstisch haben viele Frauen zudem Verspannungen. Auch Nachwehen treten nach einem Kaiserschnitt auf und werden vor allem von Müttern gespürt, die bereits ein oder mehrere Kinder geboren haben. Wurde der Kaiserschnitt mit einer regionalen Betäubung des Operationsgebietes (Spinalanästhesie, Peridualanästhesie) vorgenommen, so wirkt diese auch noch einige Zeit lang nach der Geburt. Bei einer Vollnarkose werden entsprechend sofort Schmerzmittel verabreicht.
  • Am ersten Operationstag benötigen fast alle Frauen nach einem Kaiserschnitt eine Schmerztherapie. Dafür gibt es verschiedene Analgetika und Verabreichungsformen, die die Ärzte in der Klinik zusammen mit der Wöchnerin festlegen. Welche und wie viel Schmerzmittel in den Tagen nach der Operation notwendig sind, ist sehr individuell. Damit du dich aber beim Kuscheln und Stillen mit deinem Baby entsprechend bewegen kannst, solltest du ausreichend schmerzfrei sein. Die empfohlenen Schmerzmittel sind natürlich auch mit dem Stillen vereinbar.
  • Der Wundschmerz schränkt in den ersten Stunden und Tagen darüber hinaus deine Bewegungsfähigkeit ein. Versuche immer schonend über die Seite aufzustehen und alle Bewegungen in dem für dich passenden Tempo auszuführen. Das sieht bei jeder Wöchnerin unterschiedlich aus. Sorge auch beim Liegen für eine bequeme Position. Zum Beispiel entspannt ein unter den Knien gelagertes Kissen oder ein dickes gerolltes Handtuch die Bauchdecke. Mach es dir so bequem wie möglich. Das gilt vor allem für das Kuscheln und Stillen mit deinem Baby. Dafür sollte dein Kind primär auf deinem Oberkörper so liegen, dass seine Beinchen nicht in den Bauch „treten“ können. Auch die Seitenlage, unterstützt mit einem Stillkissen im Rücken, ist für viele Wöchnerinnen recht angenehm.

Ernährung und Verdauung:

  • Während früher nach Operationen oft generell noch längere Zeit Schonkost angesagt war, gibt es mittlerweile keine größeren Einschränkungen mehr, sobald du zum Beispiel nach einer Intubationsnarkose wieder richtig wach und ansprechbar bist. Gerade für die Wochenbett- und Stillzeit mit ihrem erhöhten Nährstoffbedarf ist es natürlich sinnvoll und wichtig, dass Mütter nicht nur über Tage Tee, dünne Suppen oder Brühe bekommen, so wie es früher oft üblich war. Versuche trotzdem, eher mehrere kleine Mahlzeiten zu dir zu nehmen. Und eher die Dinge zu meiden, von denen du weißt, dass sie für etwas mehr Aktivität in deinem Bauch sorgen. Der Darm liegt in unmittelbarer Nähe des Wundbereiches, so dass du dessen Aktivität natürlich entsprechend spürst.
  • Durch das normale Essen nach dem Kaiserschnitt wirst du in der Regel innerhalb der ersten zwei Tage Stuhlgang haben. Es sind also meist keine abführenden Mittel erforderlich, die in der Vergangenheit häufig routinemäßig eingesetzt wurden. Denke daran, ausreichend zu trinken. Manchmal wird das unbewusst etwas vermieden, um die Toilettengänge zu reduzieren, die anfangs durch Schmerzen beim Laufen und Hinsetzen unangenehm sein können.

Wasserlassen und Wochenfluss:

  • Beim Kaiserschnitt hast du einen Blasenkather bekommen, der recht bald nach der Geburt wieder entfernt wird. Dafür wird die Flüssigkeit aus dem kleinen Ballon, der den Katheter an der richtigen Stelle hält abgelassen und der Katheterschlauch vorsichtig aus den Harnwegen herausgezogen. Manche Frauen beschreiben dabei und danach ein leicht brennendes oder irritiertes Gefühl in der Harnröhre. Durch ausreichendes Trinken und entsprechend häufige Toilettengänge wird sich das schnell reduzieren. Wenn nicht, sollte mit einem Urintest überprüft werden, ob Hinweise für einen Harnwegsinfekt vorliegen. Besprich das weitere Vorgehen mit deiner Hebamme oder deinem Arzt.
  • Wenn du nach der Geburt zunächst noch kein Gefühl für deinen Harndrang hast, gehe ungefähr alle vier Stunden auf die Toilette.
  • Auch nach einem Kaiserschnitt hast du einen Wochenfluss. Dabei handelt es sich ja um das Wundsekret, das von der ehemaligen Haftfläche der Plazenta (Mutterkuchen) abläuft. Wechsel regelmäßig die Vorlagen. Meist fällt der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt etwas geringer aus. Trotzdem sollt er natürlich fließen. Wende dich an deine Hebamme oder deinen Arzt, wenn der Wochenfluss plötzlich vor allem in den ersten Tagen stagnieren sollte.

Rückbildung und Beckenboden nach dem Kaiserschnitt:

  • Die Gebärmutter bildet sich nach einem Kaiserschnitt anders zurück als nach einer Spontangeburt. Zunächst muss der Schnitt verheilen. Durch diese an und um die Gebärmutter herum stattfindende primäre Wundheilung verzögert sich die Rückbildung etwas.
  • Die Gebärmutteroberkante ist dadurch weiter oben von außen tastbar als dies nach einer vaginalen Geburt der Fall wäre. Normalerweise ist die Gebärmutter nach ungefähr zehn Tagen gar nicht mehr von außen zu ertasten, weil sie ihre Ursprungsgröße wieder erreicht hat. Bei einem Kaiserschnitt dauert das oft einige Tage länger. Dies ist aber normal. Sollten aber neben der höher stehenden Gebärmutter noch Symptome wie ausbleibender Wochenfluss, Fieber, Kopfweh oder eine erhöhte Druckempfindlichkeit im Gebärmutterbereich dazukommen, müssen umgehend Hebamme oder Arzt informiert werden. Dies können Hinweise auf einen Lochialstau oder eine Infektion sein.
  • Der Beckenboden wird vor allem durch die Schwangerschaft belastet. Zum einen verändern Hormone die Beckenbodenmuskulatur, damit diese weicher und nachgiebiger wird. Zum anderen belastet die stetig wachsende Gebärmutter mit dem Baby darin den Beckenboden entsprechend. Auch nach einem Kaiserschnitt ist es wichtig, die Körpermitte wieder zu stabilisieren. Anfangs ist es zunächst wichtig, den Beckenboden zu entlasten und den Alltag möglichst beckenbodenfreundlich zu gestalten. Anregungen dazu findest du hier.
  • Erste Wahrnehmungsübungen für den Beckenboden sowie Übungen, die den Stoffwechsel anregen (Thromboseprophylaxe) sind auch im frühen Wochenbett schon sinnvoll. Achte aber immer darauf, was für dich gerade machbar ist. Ein generelles rücken- und beckenbodenfreundliches Alltagsverhalten ist effektiver als ein paar unter Zeitdruck durchgeführte Übungen. Jegliche Rückbildungsübungen sollten immer schmerzfrei durchführbar sein.
  • Es ist sicher sinnvoll, sich recht bald nach der Geburt für einen Rückbildungskurs anzumelden, vor allem auch weil diese schnell ausgebucht sind. Beginnen sollte dieser Kurs aber frühestens nach der achtwöchigen Wochenbettzeit oder auch erst nach zehn bis zwölf Wochen. Wähle lieber immer einen etwas späteren Termin, wenn möglich. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten, wenn der Kurs bis zum neunten Lebensmonat des Babys beendet ist. Du hast also genug Zeit dafür.

Stillen nach Sectio:

  • Der Geburtsverlauf hat auch Auswirkungen auf das Stillen. Natürlich gibt es auch viele Mütter, die unkompliziert und mit dem ersten Anlegen des Babys noch im Operationssaal in die Stillzeit starten. Doch oftmals lässt das Befinden des Kindes oder auch das der Mutter nach dem Kaiserschnitt keinen unmittelbaren Stillbeginn zu. Manchmal sind es leider auch veraltete Organisationsstrukturen des jeweiligen Krankenhauses, die das direkte Bonding und den damit verbundenen ersten Brustkontakt nicht ermöglichen.
  • Generell sollte das erste Stillen stattfinden, sobald es Mutter und Kind möglich ist. Eine Intubationsnarkose (Vollnarkose) oder eine erforderliche kinderärztliche Behandlung können diesen Moment mehr oder weniger weit nach hinten schieben. Nach der Vollnarkose kannst du dein Kind stillen, sobald du wieder bei vollem Bewusstsein bist.
  • Auf jeden Fall benötigt eine Mutter nach einem Kaiserschnitt Unterstützung, damit sie ihr Kind auf und an die Brust nehmen kann. Auch in den darauffolgenden Stunden und Tagen ist es wichtig, dass sie Hilfe dabei bekommt. Nicht immer gibt der Personalschlüssel auf einer Wochenbettstation her, dass der Bindungsaufbau und das Stillen so begleitet werden kann, wie es eigentlich sein sollte. Selbst in „Babyfreundlichen Krankenhäusern“ ist oft zu wenig Personal da, um Mütter und Kinder bindungs- und stillfördernd so zu begleiten, wie es das Konzept eigentlich vorsieht.
  • Gut ist es, wenn der Partner oder die Partnerin mit in einem Familienzimmer aufgenommen ist. So kann die Familie von Anfang an zusammenwachsen und es ist immer jemand unmittelbar da, der dir beim Handling mit dem Baby hilft. Damit Mutter und Kind sich gut kennenlernen können, sollten sie beieinander sein. So erkennst du die frühen Hungerzeichen bei deinem Baby und kannst es rechtzeitig und dadurch stressfreier anlegen. Außerdem fördert viel ununterbrochener Hautkontakt den Bindungsaufbau und vor allem sehr wirksam die Milchbildung. Dein Kind sollte also nach der Geburt möglichst lange unbekleidet (mit einem Handtuch zugedeckt) bei dir auf der nackten Brust kuscheln können.
  • Stillpositionen nach einem Kaiserschnitt sollten so gestaltet sein, dass du keinen zusätzlichen Druck im Wundbereich spürst. Anfangs ist für viele Mütter das Anlegen in der Rückenhaltung angenehm. Hier liegt das Baby seitlich, unterhalb des Arms der Mutter. Die Beinchen des Babys zeigen zum Rücken der Mutter, so dass sich die Babyfüße am Kopfteil des Bettes befinden.
  • Du kannst dir dein Baby auch in Bauch-zu-Bauch-Lage auf die Brust legen. Ober- und Unterkörper können dabei quer über deinem Brustkorb liegen. Vielleicht ist auch das Stillen in Seitenlage für euch eine gute Option. Lass dir bei der Positionierung helfen und nutze Stillkissen oder andere Polsterungen, um eine für dich angenehme und schmerzfrei Stillposition zu finden. Du wirst jeden Tag etwas mobiler werden, so dass der anfangs hohe Aufwand beim richtigen Positionieren immer geringer ausfallen wird. Das Anlegen in einer guten Haltung, bei der sich weder dein Kind noch du unbequem verdrehen müssen, schützt auch vor wunden Brustwarzen.
  • Häufiges Anlegen und viel Hautkontakt unterstützen die Milchbildung. Sollte dein Baby noch nicht an der Brust saugen können oder dürfen, ist es wichtig, zeitnah mit dem Abpumpen zu beginnen, um das Ingangkommen der Milchbildung optimal anzuregen. Mache es dir hierfür so bequem wie möglich. Wichtig ist auch, dass du beim Stillen möglichst keine Schmerzen hast. Schmerzen vermindern die Ausschüttung des für das Stillen so wichtigen Hormons Oxytocin.
  • Es gibt viele Faktoren, die den Stillverlauf positiv oder negativ beeinflussen. Artikel wie dieser können niemals die unmittelbare Unterstützung durch das Fachpersonal auf der Wochenbettstation, durch Hebammen oder Stillberaterinnen ersetzen. Deshalb ist es wirklich wichtig, dass du dir bei Fragen oder Problemen schnell persönliche Unterstützung holst. Gerade die ersten Stilltage sind sehr mitentscheidend für den weiteren Verlauf.

Ein schwerer Start

  • Oft gehen Kaiserschnitte einher mit einer Situation, in der die Gesundheit des Kindes oder auch der Mutter unmittelbar gefährdet ist. Manche Kinder kommen auch viel zu früh auf die Welt, was den Start ins Leben sehr viel schwerer macht. In diesen Fällen bestimmen zunächst große Ängste und Sorgen den Alltag. Diese besonderen Situationen bringen oft auch eine zeitweilige Trennung von Mutter und Kind mit sich, was emotional hoch belastend ist.
  • Die frisch geborene Familie befindet sich in einem Ausnahmezustand. Nicht selten „funktionieren“ Eltern in dieser belastenden Zeit zunächst einfach nur und die Tränen fließen erst viel später. Alle Emotionen sind berechtigt. Das nicht betroffene Umfeld kann oft nur schwer verstehen, wie es Eltern in dieser Zeit geht. Idealerweise werden Mutter und Kind nicht nur medizinisch optimal betreut, sondern auch emotional. Was wünschenswert wäre, lässt sich hier nachlesen.
  • Der Personalmangel in den Kliniken macht sich auch hier leider bemerkbar. In dieser Ausnahmesituation solltest du trotzdem nicht vergessen, dass du dich im Wochenbett befindest. Im besten Fall werden dich deine Hebamme oder andere Unterstützer immer wieder daran erinnern. Und auch nach der Klinikentlassung solltest du dir Zeit nehmen, das Wochenbett „nachzuholen“. Heilsam für dich und dein Baby kann auch ein Bonding Bad sein. Mehr dazu kannst du hier nachlesen.

Den Kaiserschnitt verarbeiten

  • Gerade bei einem nicht geplanten Kaiserschnitt beschäftigen sich viele Mütter lange mit dem „Warum ich?“. Es ist wichtig, dieser Frage und den Gefühlen dazu Raum zu geben. Oft reagiert das Umfeld aber mit einem „Es ist ja zum Glück alles gut gegangen“, wenn Mutter und Kind letztlich gesund aus der Klinik entlassen werden. Aber Geburt bedeutet mehr, als nur irgendwie ein Kind zur Welt zu bringen. Alle Mütter erinnern sich zeitlebens an ihre Geburten. Oft an kleine Details oder Sätze, die unachtsam gesagt wurden. Ängste, Schuld- oder Versagensgefühle aber auch Depressionen und Panikattacken können mögliche Symptome sein für eine Geburt, die eine belastende oder traumatisierende Erfahrung war.
  • Die damit verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen können sich auch erst Monate oder Jahre nach einer Geburt zeigen. Alle Mütter sollten deshalb Raum und Zeit bekommen, über ihre Geburten zu sprechen können, offene Fragen zu klären und das Erlebte zu verarbeiten. Manchmal zeigt sich dabei auch noch ein weiterer Unterstützungsbedarf. Es gibt auf Geburtstraumen spezialisierte Hebammen und Psychologinnen oder Gesprächskreise für Mütter, die sich nach einem erlebten Kaiserschnitt austauschen möchten. Einige Kontaktadressen sind hier: http://www.kaiserschnittstelle.de | http://www.kaiserschnitt-netzwerk.de | https://www.schatten-und-licht.de/index.php/de/ | http://nach-dem-kaiserschnitt.at

Gedanken an eine nächste Geburt

  • Oft machen sich Frauen bereits im Wochenbett Gedanken, wie sich der Kaiserschnitt auf mögliche nachfolgende Geburten auswirken kann. Nimm diese Gedanken ernst und hole dir die Informationen, die du in diesem Moment brauchst, um dich in deinem Körper wohl und sicher zu fühlen. Während es früher oft hieß „Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt“, stehen heute zunächst für eine weitere Geburt wieder alle Optionen offen. Für manche Frauen kann auch ein geplanter Kaiserschnitt bei einer nächsten Geburt der für sie passende Weg sein. Natürlich sollst und musst du jetzt zu diesem Zeitpunkt nichts planen oder entscheiden. Aber wenn dich diese Gedanken beschäftigen, gehe ihnen nach. Die Ärztin Ute Taschner hat ein wirklich gutes Buch zu diesem Thema geschrieben und hier dazu geschrieben. Weitere Informationen, Blogbeiträge und Erfahrungsberichte findest du auch auf ihrer Seite.

Eine Geburt ist eine Geburt und das Wochenbett ist das Wochenbett. Das gilt natürlich auch nach einem Kaiserschnitt. Da wir aber leider doch eine fehlende Wochenbettkultur haben, sind die Erwartungen an Mütter und an die gerade geborene Familie oft viel zu hoch. Gerade bei einem Kaiserschnitt sollte – wie bei jeder Geburt, die mit möglichen Verletzungen einhergegangen ist – noch einmal besonders der Aspekt beachtet werden, dass das Wochenbett auch eine Zeit des Heilens ist. Das gilt für Narben an Körper und Seele.

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Kommentare

12 Antworten zu „Wochenbettwissen: Wochenbett nach Kaiserschnitt“

  1. A
    Alicie

    Danke für den schönen Artikel. Ich habe nun meine zweite Sectio hinter mir. Beide nicht unbedingt gewünscht aber trotzdem glücklich. Nach meiner ersten Sectio habe ich mich auch lange fruchtbar gefühlt, aber es war die richtige Entscheidung für mein Kind und mich. Meine damalige Zimmernachbarin hatte die „natürliche Geburt“ forciert und ihr Kind war leider sehr traumatisiert davon. Viele Mütter die ich kenne bereuen auch diesen Zwang zur „natürlichen Geburt“, weil es oftmals den Kindern (und Müttern) im Nachhinein nicht gut getan hat.

  2. C
    Caro

    Ich mag den ersten Punkt unter ‚Bedürfnisse und Körpergefühl‘ sehr. Es nervt mich, wenn man von einer ’natürlichen Geburt‘ spricht und den Kaiserschnitt davon ausgrenzt. Als wären ich und mein Baby jetzt auf einmal aus Plastik…
    Man braucht sich auch nicht um ein Erlebnis betrogen zu fühlen. Meine erste Geburt war eine Spontangeburt ohne Kaiserschnitt. Vor sechs Tagen kam unser zweites Baby mit Geburtseinletung und Kaiserschnitt zur Welt, da schnell deutlich wurde, dass der Kleine die Geburt sonst nicht gesund überstehen würde. Wenn ich beide Erlebnisse miteinander vergleiche, ist der Unterschied verschwindend gering. All die wichtigen Dinge sind doch gleich: schwanger werden und sein, sich auf die Geburt vorbereiten, das erste Kennenlernen wenn das Muckelchen endlich da ist, die viele viele Zeit, in der man Mutti sein darf,…
    Ein Kind zu bekommen ist immer eine fantastische Leistung – Kaiserschnitt hin oder her – Darauf muss jede Mutti stolz sein.

  3. K
    Kristine

    Im Nachhinein bin ich erleichtert, dass es einen Kaiserschnitt gab und so gute medizinische Eingriffsmöglichkeiten.

    Ich wollte alles so natürlich wie möglich ohne Einleitung, bloß kein Kaiserschnitt etc. Aber es kam alles anders.
    Und ohne diese medizinischen Maßnahmen wäre mein Kind nicht mehr am Leben. Die Ärzte haben schnell eingegriffen in die Geburt und das war gut so.

    Auch die Zeit danach war alles andere als natürlich und wie man es sich vorstellt. Aber wäre es bei mir „natürlich“ gelaufen und gäbe es die moderne Medizin nicht, würde es wohl mein Kind nicht mehr geben.

    Ich habe an dem Tag meine Meinung zu medizinischem Eingreifen und Ärzten unter der Geburt grundlegend geändert und verstehe vieles jetzt besser.

  4. S
    Sara

    Warum sollte ein Kaiserschnitt kein „Erlebnis Geburt“ sein – ich selbst hatte einen sekundären Kaiserschnitt nach 27 h Wehen (kurz vor der Austrittsphase) wegen zu großem Kindsköpfchen – und ja, mein Baby war mit seiner 98. Perzentile ein richtiger Brocken (selbst für große Mütter) und ich bin sehr zierlich – und nun vor kurzem einen geplanten, sehr gut und zufriedenstellenden abgelaufenen Kaiserschnitt (mit sofort anlegen und Bonding etc.) wieder wegen V.a. Missverhältnis. Für uns war das der sicherste Weg für Mami und Baby. Warum wird der Kaiserschnitt so „verteufelt“? Und wer sagt eigentlich, dass man Versagensängste haben sollte?

    Was ist mit all den Müttern, die vielleicht letztendlich „natürlich“ gebären, aber z.B. nur durch Hormonbehandlungen schwanger geworden sind oder denen z.B. eine Zerklage/wochenlange Bettruhe/die Zange/das Vakuum die Schwangerschaft bzw. die Babygesundheit gerettet hat? Oder die eingeleitet werden um das Kind nicht zu gefährden. Auch das ist alles „nicht natürlich“ im Sinne der Vorstellung, wir würden wie „früher“ auf dem Feld gebären (um es jetzt mal bewusst etwas sarkastisch darzustellen). Was ist mit all den Mamis, die nicht stillen können? Das Baby wäre in der Natur zwar auf der Welt, würde aber verhungern ohne die Babymilch, die es im Laden gibt. Heute gibt es so viele zahlreiche Hilfen, um überhaupt schwanger zu werden bzw. das Kind halbwegs sicher auszutragen und zu ernähren. Und wenn es wie bei mir so ist, dass sonst bis zum Eintritt der Wehen alles bestens funktioniert und eben mein Becken sehr schmal bzw./und Baby sehr groß ist. Irgendwo „hakt“ es doch bei den meisten.

    Niemand muss sich als „Versager“ fühlen und dieser Wettbewerb um die „natürliche“ Geburt ist meiner Meinung nach im Hinblick auf alle anderen „Hilfsmittelchen“ zum Schwangerwerden bzw. zum Schwangerschaftserhalt einfach nur lächerlich. Ich weiß, wie sich eine „natürliche“ Geburt anfühlt, ich weiß auch, wie sich ein Kaiserschnitt anfühlt. Und auch ein Kaiserschnitt ist eine Riesenleistung des Körpers und hat allen Respekt verdient und ja, er kann ein tolles Geburtserlebnis sein! Das musste jetzt mal sein. Alles Liebe für alle Mamis.
    Sara

  5. P
    Pupona

    Ein toller Artikel !
    Ich hatte drei Kaiserschnitte. Der erste war eine Notsectio, der zweite wegen placenta praevia. In der dritten Schwangeschaft war ich fast schon besessen von der Vorstellung, einmal auf natürlichem Wege zu entbinden. Die Klinik-Ärzte haben mir aber auch einmal die andere Seite aufgezeigt: Die Gefahren beim Zustand nach RE-Sectio, die Versicherungslage, die persönliche Verantwortung der Ärzte und Hebammen…. So habe ich verstanden, dass es eigentlich ziemlich egoistisch von mir war, unbedingt spontan entbinden zu wollen. Ich denke, es liegt an der heutigen Zeit, in der Selbstverwirklichung DER Lebensinhalt zu sein scheint, dass viele Frauen unbedingt das „Erlebnis Geburt“ wollen. Und wenn ich von „Traumata auf Grund von Kaiserschnitt“ höre, dann drängt sich mir der Gedanke auf, dass es sich dabei eher um eine Art Selbstmitleid und die Trauer um einen geplatzten Plan handelt. Man muss einfach dankbar sein, dass die Medizin so weit ist, dass wir in einem Land leben, in dem Kaiserschnitte problemlos möglich sind, in dem allgemein die Risiken bei Geburten verschwindend gering sind. Wie sehr man von Erlebnissen mitgenommen oder gar „traumatisiert“ wird, hängt vor allem von einem selbst und von der eigenen inneren Einstellung ab.
    Also Mädels – Kopf hoch und für die medizinischen Standards dankbar sein anstatt sich selbst zu quälen oder noch Fehler bei den Ärzten suchen, die vielleicht „zu schnell“ zum Skalpell gegriffen haben.

    1. S
      Sara

      Warum sollte ein Kaiserschnitt kein „Erlebnis Geburt“ sein – ich selbst hatte einen sekundären Kaiserschnitt nach 27 h Wehen (kurz vor der Austrittsphase) wegen zu großem Kindsköpfchen – und ja, mein Baby war mit seiner 98. Perzentile ein richtiger Brocken (selbst für große Mütter) und ich bin sehr zierlich – und nun vor kurzem einen geplanten, sehr gut und zufriedenstellenden abgelaufenen Kaiserschnitt (mit sofort anlegen und Bonding etc.) wieder wegen V.a. Missverhältnis. Für uns war das der sicherste Weg für Mami und Baby. Warum wird der Kaiserschnitt so „verteufelt“? Und wer sagt eigentlich, dass man Versagensängste haben sollte?

      Was ist mit all den Müttern, die vielleicht letztendlich „natürlich“ gebären, aber z.B. nur durch Hormonbehandlungen schwanger geworden sind oder denen z.B. eine Zerklage/wochenlange Bettruhe/die Zange/das Vakuum die Schwangerschaft bzw. die Babygesundheit gerettet hat? Oder die eingeleitet werden um das Kind nicht zu gefährden. Auch das ist alles „nicht natürlich“ im Sinne der Vorstellung, wir würden wie „früher“ auf dem Feld gebären (um es jetzt mal bewusst etwas sarkastisch darzustellen). Was ist mit all den Mamis, die nicht stillen können? Das Baby wäre in der Natur zwar auf der Welt, würde aber verhungern ohne die Babymilch, die es im Laden gibt. Heute gibt es so viele zahlreiche Hilfen, um überhaupt schwanger zu werden bzw. das Kind halbwegs sicher auszutragen und zu ernähren. Und wenn es wie bei mir so ist, dass sonst bis zum Eintritt der Wehen alles bestens funktioniert und eben mein Becken sehr schmal bzw./und Baby sehr groß ist. Irgendwo „hakt“ es doch bei den meisten.

      Niemand muss sich als „Versager“ fühlen und dieser Wettbewerb um die „natürliche“ Geburt ist meiner Meinung nach im Hinblick auf alle anderen „Hilfsmittelchen“ zum Schwangerwerden bzw. zum Schwangerschaftserhalt einfach nur lächerlich. Ich weiß, wie sich eine „natürliche“ Geburt anfühlt, ich weiß auch, wie sich ein Kaiserschnitt anfühlt. Und auch ein Kaiserschnitt ist eine Riesenleistung des Körpers und hat allen Respekt verdient und ja, er kann ein tolles Geburtserlebnis sein! Das musste jetzt mal sein. Alles Liebe für alle Mamis.
      Sara

  6. M
    Melly

    Ich hatte 2 Kaiserschnitte. Der 1. Geplant wegen BEL (und da mir alle sofort zum KS geraten haben, hab ich das damals vor 9 Jahren auch nicht eine Sekunde hinterfragt), der 2. war eine Notsectio aufgrund eines Geburtsstillstandes und aussetzenden Herztönen meines Babys. Ich hab sehr lange damit gehadert in diesem Leben nicht auf natürlichem Wege ein Baby bekommen zu können. Mittlerweile bin ich eigentlich mehr glücklich darüber 2 gesunde Kinder zu haben. Dennoch trauere ich um das verpasste Erlebnis einer normalen Geburt.
    Liebe Grüße

  7. L
    Lena

    Vielen Dank für diesen Artikel. Ich hatte vor zwei Monaten einen Kaiserschnitt, da ich unter der Geburt Fieber bekommen habe und mein Sohn, der in der Sternguckerlage und irgendwie verkantet lag, immer höhere Herzfrequenz hatte. So wurde nach 21 Stunden Wehen, in denen alle (Hebammen, Ärzte) versucht haben, uns eine natürliche Geburt zu ermöglichen, dann doch der KS gemacht. Mein Mann hatte ziemlich Angst um uns, ich war (warum auch immer) eigentlich ziemlich ruhig. Vielleicht wusste ich, dass alles gut gehen würde. Wir waren im OP und dann war der Kleine quasi auch schon da. Ich hab nie mit dem KS gehadert, glaube ich, aber dennoch hilft es mir, mit diesen Worten noch einmal drüber nachzudenken und damit dann doch schlussendlich meinen Frieden zu machen. Und das Wort „Bauchgeburt“ ist tausendmal schöner, das werde ich in meinem Tagebuch, das ich für meinen Sohn schreiben möchte, aufnehmen.
    Lieben Gruß, Lena

  8. D
    Dana

    Liebe Anja,
    DANKE!
    Diesen Artikel hätte ich vor fast einem Jahr gebraucht.
    Es gibt viel zu wenig Informationen über die erste Zeit nach dem Kaiserschnitt.
    Und die Gründe die dazu führen. Die Aufklärung darüber ist so wichtig, damit wir uns nicht immer wieder rechtfertigen müssen. Man plant einen Kaiserschnitt nicht, weil es der „leichtere Weg“ ist, sondern, wie in unserem Fall der einzig mögliche um große Risiken zu vermeiden. Meine Tochter lag die letzten 5Wochen in kompletter Fußlage und alle Versuche sie zum drehen, oder zumindest sich in eine bel zu bewegen scheiterten.
    Ich bin dankbar, das ich meine Tochter mit Unterstützung der Ärzte zur welt gebracht habe.
    Die Menschen wissen viel zu wenig darüber. Ich hätte selber gerne Infos gehabt, aber habe immer nur ermutigungen gefunden, aus bel eine natürliche geburt zu versuchen, aber nix darüber, wie es ist, sich mit einem geplanten Kaiserschnitt auseinander zu setzten.
    Daher, vielen dank für diesen Artikel, ich würde mich sehr freuen, wenn noch mehr über die psychische verarbeitung folgen würden. Und auch darüber, wie man die wundheilung unterstützen kann. Es gibt z.b. Die Möglichkeit die Narbe zu tapen. Das kann missempfindungen und taubheit minimieren.
    Ich finde das Wort Bauchgeburt im übriegen wunderschön, denn genau das ist es. Jede Frau bringt ihr Kind auf die Welt und darauf sollte sie stolz sein.
    Also nochmals danke 🙂
    LG
    Dana

  9. A
    A.

    Hallo Anja,
    passend zum 1.Geburtstag meines zweiten Sohnes,habe ich diesen Artikel gelesen. Ich finde ihn auch eine sehr gute Zusammenstellung und es tat gut ihn zu lesen. Ich wollte nur loswersen, dass es auch bei geplanten KS Fragen wie „warum ich?“lange beschäftigen. Ich habe sogar zwei geplanten aber NICHT gewünschten Kaiserschnitte und obwohl ich mich nicht mehr seelisch und körperlich so verletzt fühle und damit Frieden geschlossen habe, beschäftigt mich das Thema ab und zu noch, denn ich habe mir alles anders gewünscht, als aufgeschnitten zu werden.
    Danke, dass du dieses Tehma behandelt hast.
    Liebe Grüße, A.

  10. I
    Inge

    Hallo Anja,
    eine sehr gute Zusammenstellung. Vieles kann ich von meinem KS unterschreiben.
    Allerdings, keine Ahnung ob ich damit die einzige bin, war ich absolut nicht in der Lage mich seitlich zu positionieren oder über die Seite rollende aufzustehen, weil die Naht rechts und links richtig lange am meisten und sehr intensiv schmerzte. Aber natürlich empfiehlt es einem die Hebamme und das Kkh Personal bei jeder Gelegenheit, weil es Sinn macht. Ich kam mir manchmal trotzdem etwas idiotisch vor, wenn schon wieder ein nett gemeintes „über die Seite!“ erschallte.
    Daran hab ich mich grad erinnert und musste es irgendwie loswerden
    Grüße
    INGE

  11. T
    Theresa

    Ich hatte einen sekundären Kaiserschnitt und als die Ärztin mir sagte, dass es nicht anders geht, musste ich erstmal weinen, einfach weil ich mir vorher überhaupt keine Gedanken darüber gemacht habe.
    Zum Glück war ich in einem großartigen Krankenhaus, meine Hebamme war beim Kaiserschnitt dabei, mein Freund auch, meine Tochter wurde mir sofort auf die Brust gelegt und blieb dort die nächsten 6 Stunden auch. Wir konnten nochmal in den Kreissaal, kuscheln und das erste mal anlegen.

    Nur zu Hause hätte ich mich ein bisschen mehr schonen sollen, aber trotzdem hatte ich ein schönes Wochenbett. Dennoch hoffe ich beim nächsten Kind auf eine natürliche Geburt

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