Eltern von Neugeborenen und kleinen Babys verbringen viel Zeit am Wickeltisch. Und diese sind auch praktisch, weil alles an Windeln, Kleidung und Pflegeprodukten an einer Stelle parat ist – meistens jedenfalls. Wickeltische sind also praktisch – und auch gut für den Rücken, wenn sie entsprechend hoch genug sind. Doch es gibt ein paar Punkte zu beachten, damit die Sicherheit am Wickeltisch und beim Wickeln gewährleistet ist.
Was du beachten solltest:
- Gute Vorbereitung ist auch am Wickelplatz wichtig: Hast du alles da?
- Auch kleine Babys sind bereits mobiler als gedacht – und verändern ihre Position blitzschnell
- Immer eine Hand am Baby zu lassen sorgt für mehr Sicherheit
- Ein alternativer Wickelplatz am Boden kann situativ sinnvoll sein
Jeder Wickelmoment ist anders. Manchmal ist nur ein kurzer Windelwechsel nötig, manchmal musst du dein Baby komplett umziehen. Auch bei der Babypflege generell geht es um mehr als nur waschen, baden oder cremen. Babypflege sind auch immer Momente der Begegnung mit deinem Baby. Warum Langsamkeit hierbei wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel.
Vorsicht wegen reflexartigen Bewegungen
Für mehr Ruhe und Achtsamkeit ist es hilfreich, dir alles bereit zu stellen, was du brauchst. Warmes Wasser lässt sich zum Beispiel gut an in einer Thermosflasche bereitstellen. Sollte etwas fehlen, lasse aber niemals dein Baby allein auf Wickeltisch zurück, um es zu holen. Oder auch nicht auf dem Bett oder Sofa oder einem sonstigen erhöhten Ort, an dem gerade gewickelt wird.
Auch dann nicht, wenn es noch ganz klein ist und sich vermeintlich noch gar nicht von selbst so doll bewegt. Denn genau darauf ist eben kein Verlass. Selbst gerade geborene Babys können reflexartige Bewegungen machen – und liegen plötzlich nicht mehr genau an der Stelle, wo sie zuvor hingelegt wurden. Als Hebammen beobachten wir das im Kreißsaal immer wieder.
Motorische Entwicklung nicht vorhersehbar
Aber nicht nur zufällige und unwillkürliche Bewegungen bergen die Gefahr, dass ein Baby sich in eine Position bringt, von der aus es aus größerer Höhe herunterfallen könnte. Auch die normale vorgesehene Bewegungsentwicklung von Babys verläuft höchst individuell. So gibt es immer wieder Babys, die sich schon im Alter von nur mehreren Wochen drehen können. Und als Eltern wissen wir eben nie ganz genau, was wann als Nächstes passieren sollte und wird.
Darum gibt es die generelle Empfehlung, dass Eltern am Wickeltisch immer mindestens eine Hand am Kind haben sollten. Das heißt im Umkehrschluss: Wenn du noch etwas holen muss, nimm dein Baby mit oder leg es an sicherer Stelle ab. Bei schon aktiveren Kindern sollte dieser Rat sogar schon beherzigt werden, wenn man sich nur direkt vor dem Wickeltisch bückt. Denn manche Babys verändern ihre Position wirklich blitzschnell.
Immer eine Hand am Baby
Vielleicht wirst du jetzt denken: „Aber das ist doch selbstverständlich!“ Nun, eigentlich ist es das auch, aber Schlafmangel oder das schreiende Geschwisterkind lassen Eltern manchmal unbewusst irrational handeln. Wer den Leitsatz „immer eine Hand am Baby“ aber gut verinnerlicht, wird auch in Stresssituationen das Baby nicht allein aus Versehen auf dem Wickeltisch liegen lassen.
Sturzunfälle passieren in der Regel immer aus einer Unaufmerksamkeit heraus. Aber für die Eltern ist es eine wirkliche Katastrophe, selbst wenn das Baby den Sturz unbeschadet übersteht. Die Angst, die Sorge, die Nacht zur Überwachung im Krankenhaus… die Eltern machen sich schwerste Selbstvorwürfe. Sicher auch weil es eben eine Situation ist, die man wirklich hätte verhindern können. Und manchmal kommt das Baby eben nicht nur mit einem Schrecken davon.
Alternativer „Babyablageplatz“
Das alles gilt auch für das Ablegen des Babys auf dem Sofa oder Bett. Auch hier sollte immer eine Hand am Baby bleiben, wenn es nicht so abgesichert ist, dass es garantiert nicht herunterrollen kann.
Eine Krabbeldecke am Boden, das Oberteil des Kinderwagens oder auch ein gepolsterter Wäschekorb eignen sich gut als „Babyablage“, wenn man sich keinen Stubenwagen oder eine Wiege in die Wohnung stellen möchte. Sobald der Risikofaktor Höhe dazu kommt, sollte ein Baby aber rundherum abgesichert sein. Oder eben immer eine Elternhand am Baby bleiben.
Ein sicherer Wickelplatz am Boden ist besonders für Eltern von mehreren Kindern sinnvoll. So kann man schnell mal irgendwohin sprinten, ohne das Baby mitzunehmen. Zum Beispiel dann, wenn es aus der Küche klirrt, weil das zweijährige Geschwisterkind ein Glas runtergeworfen hatte.
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